Was treibt die jüngeren christlichen Songschreiber:innen heute an?
Dieser Artikelt erschien in geänderter Form in der Evangelischen Zeitung.
Es gibt mehrere Aspekte, die die Arbeit junger Künstler*innen von den alten Barden und Wegbereitern des neuen geistlichen Liedes unterscheidet.
Zuallererst ist das naheliegendste, dass Hörgewohnheiten von heute völlig anders sind, weil junge Leute die Musik der letzten Jahrzehnte über ihre Eltern, YouTube und vielleicht noch das Autoradio kennengelernt haben.
Das bedeutet auch, dass ein auf der Gitarre fragwürdig dargebotener Kirchentagsschlager von 1980 bei jungen Autor*innen nur entsetzte Fragezeichen in die Gesichter zaubert. Die jahrzehntelange Genese und Entwicklung neuer geistlicher „Popmusik“ als kirchliche Parallelwelt zu einer weltlichen Popmusik ist ihnen fremd und das ist auch ihr gutes Recht. Berührungspunkte bekommen sie natürlich durch “moderne” evangelische Gottesdienste und vor allem durch ihren Konfirmandenunterricht, in dem seit vielen Jahrzehnten “Gott gab uns Atem” und “Laudato Si” gesungen wird. Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass sie diese Musik gut finden.