Popkantor – Interview

Was macht eigentlich ein POPKANTOR? Ein paar Fragen an Til von Dombois:

Til, Du bist vielen als Sänger der A-Cappella-Band “Fünf vor der Ehe” bekannt – wie kam es zu diesem neuen Projekt?

Nunja, ich arbeite ja seit vielen Jahren als Songschreiber und Musikproduzent und habe mir schon lange die Frage gestellt, wie es wäre, einmal etwas wirklich Zeitgemäßes, Modernes in der Kirche zu sehen.

Vorbereitung einer Popkantor-Show


Ist denn das Angebot der evangelischen Kirche deiner Meinung nach nicht zeitgemäß?

Die biblischen Inhalte sind ewig zeitgemäß, das werden sie auch noch in tausend Jahren sein, würde ich behaupten. Allerdings ist das, was Jugendlichen und Kids in der Kirche angeboten wird, an vielen Orten ein großes Trauerspiel. Mich nervt, dass es kein Gegenangebot der Kirche zu den Privatmedien gibt, also Spaß und Entertainment in der Kirche fast ausgeschlossen werden.

Nicht alles muss ernst und düster sein, im Gegenteil ist es mein Ziel, dass das kommende POPKANTOR-Songbook und alles, was aus diesem Projekt erwächst, ganz normal in der Gesellschaft und in den Medien seinen Platz findet. Am besten einfach deshalb, weil es sich gut hören lässt, am Puls der Zeit ist und den Menschen etwas gibt. Das hoffe ich.

 

Wie bindest Du die Jugendlichen ein?

Es geht 2013 vor allem um die Förderung von Nachwuchs-Bands, es ist eine Art Casting-Format, in dem natürlich niemand fertiggemacht wird, wo es aber für die herausragenden Künstler um ziemlich viel – nämlich den Grundstein ihrer musikalischen Zukunft geht.

 

Wie ist Dein eigener Bezug zur Kirche?

Ich habe schon seit meiner Kindheit die Kirche als etwas durchweg Positves und einen unvergleichlich schönen Ort zum Musikmachen, Singen und Beten erlebt. Ich wusste immer, dass die Vision von einer besseren Welt dort ihren Anfang nimmt – eben ein Lichtblick neben all dem Bullshit, der uns täglich im Alltag umgibt.

Ich wünschte, dieses Gefühl jedem nahebringen zu können.

 

Popmusik und Kirche, passt das überhaupt zusammen?

Wir schreiben und singen im Pop von Sehnsüchten und Utopien, von Liebe und Problemen, die jeder kennt. Dicht an dem zu sein, was Menschen glauben und was sie beschäftigt, das ist ja auch ein Auftrag der Kirche – und da gibt es viel mehr Parallelen als man denkt.

Schade ist nur, dass man bei Kirche und Pop immer an seierigen Christpop und schlechte E-Piano-Sounds denkt. Das werden wir aber mit POPKANTOR schnellstens aufbrechen.

 

Wie geht es mit POPKANTOR weiter?

Der große Band-Contest in Hannover ist auf jeden Fall super interessant für junge Nachwuchs-Bands. Man sollte einfach immer wieder auf POPKANTOR.TV und unserer Facebook-Seite vorbeischauen für die neuesten Infos.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

Share: